Chronik der Gewalt - Die Todesopfer rechtsextremer und rassistischer Gewalt.

Ausstellungseröffnung am Freitag, 10. April 2015, um 18.00 Uhr mit einer Einführung von Karl-Heinz Hufenbach, Netzwerk Südheide, im Foyer des Kurhauses.

Die Ausstellung ist geöffnet vom 10. bis 30. April 2015 jeweils montags bis freitags von 8.30 Uhr bis 18.00 Uhr im Foyer des Kurhauses, Hauptstraße 11 in Bad Nenndorf (Eingang vom Kurpark aus).

Seit der Wiedervereinigung im Oktober 1990 sind bis Ende 2010 nach redaktionellen Recherchen und Untersuchungen des Opferfonds CURA der Amadeu Antonio Stiftung 174 Menschen durch die Folgen menschenfeindlicher Gewalt ums Leben gekommen.

Aufnahme in diese Liste fanden alle Todesfälle, die nach gründlicher Sichtung der Quellen aus rechtsextremen und rassistischen Motiven erfolgten, hierzu zählt auch der Hass auf „Andersartige“, „Fremde“ oder „Minderwertige“, oder wenn plausible Anhaltspunkte für diese Annahme bestehen.

Die Taten des NSU erhielten ein breites Licht der Öffentlichkeit. Dabei ist zu vermuten, dass die Dunkelziffer aller Voraussicht nach um ein Vielfaches höher ist und somit die dargestellten Verbrechen nur die Spitze eines Eisbergs erschreckender Größe sind.

Und auch das Gedicht "Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch" aus Berthold Brechts Theaterstück "Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui" mahnt davor, dass rechtsextremes Gedankengut bis heute noch in allen Bereichen der Gesellschaft vorhanden ist und zu Gewalttaten führt.
Das Ziel dieser Ausstellung ist es, zur Erinnerung und Aufarbeitung aufzurufen, denn gerade die deutsche Sozialdemokratie hat als in der Nazibarbarei verfolgte Instanz nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht, sich an dieser Aufgabe zu beteiligen. Das Kredo hierzu lautet: „Kein Vergessen!“
Die Ausstellung „Chronik der Gewalt“ wurde vom „Netzwerk Südheide“ gegen Rechtsextremismus konzipiert und wird vom Bündnis „Bad Nenndorf ist bunt“ und dem SPD Samtgemeindeverband Nenndorf gezeigt.

Den gesamten Ausstellungstext können Sie hier lesen.