Für den Erhalt des Haster Kirchwegs - gegen eine Erweiterung zum Radweg

Auf Initiative der CDU wird derzeit im Gemeinderat Hohnhorst geprüft, ob zwischen Hohnhorst und Haste ein weiterer Radweg gebaut werden soll. Konkret soll der „Haster Kirchweg“, der aktuell als Wirtschaftsweg die Straße „Zum Walde“ über den unbeschrankten Bahnübergang mit der B442 verbindet und von einigen Bürgern als Abkürzung zum Haster Bahnhof oder zur Hohnhorster Kirche benutzt wird, als Radweg entlang der Bahn und unter dem neuen Brückenbauwerk hindurch zum Haster Bahnhof geführt werden. Die SPD stand diesem Projekt von Anfang an skeptisch gegenüber, da es bereits jetzt gut ausgebaute Radwege gibt, um von Hohnhorst nach Haste zu kommen.

(Bestehende Radwege in Gelb, diskutierter Radweg in Rot, das neue Brückenbauwerk in Grau, im grünen Kreis der Standort der Bedarfsampel; Aufnahme Google Maps)

Weiterhin wird die Gemeinde Hohnhorst durch den Bau des Fußgängertunnels in Hohnhorst Schulden machen müssen und ist schon jetzt kaum noch in der Lage, schadhafte Straßen und Wege wieder instand zu setzen. Eine Straßenausbausatzung und/oder die Anhebung des Hebesatzes der Grundsteuer sind wohl leider unvermeidbar.

Auch wenn es derzeit keine belastbare Kostenschätzung für den Radweg gibt, ist nicht davon auszugehen, dass die Baukosten unter 100.000 € betragen würden. Der geplante Radweg würde an der Bahnlinie vorbeiführen und müsste daher entsprechend gesichert werden. Auch müsste er – Sommer wie Winter – verkehrssicher sein, was eine feste Decke und eine Beleuchtung erfordern würde. 100.000 € wären also noch eine optimistische Zahl - die tatsächlichen Baukosten dürften weit höher liegen. Hinzu kommen für die Gemeinde noch laufende Instandhaltungs- und Verkehrssicherungskosten sowie die Zinsbelastung.

Weiterhin wäre die Gemeinde Hohnhorst vermutlich gezwungen, über kurz oder lang der Schließung des Bahnübergangs zuzustimmen. Die Deutsche Bahn will sämtliche unbeschrankten Bahnübergänge schließen. Der Bahnübergang am Haster Kirchweg gilt bei der Bahn als besonders problematisch, da er von Büschen und Hecken umrahmt ist und in einer unübersichtlichen Kurve liegt. Lokführer können – anders als auf gerader Strecke – Hindernisse oder auch Personen auf den Gleisen nicht aus einer Distanz erkennen, die noch ein Bremsen des Zuges ermöglichen würde.

Gegen den Willen der Gemeinde Hohnhorst wird die Bahn jedoch den Bahnübergang nicht schließen. Aktuell kann die Gemeinde also eine Schließung verhindern. Nicht verhindern kann die Gemeinde jedoch, dass die Bahn den Bahnübergang beschrankt, wenn dieser stark frequentiert wird. Eben dies würde durch einen Radweg aber passieren. Würde man davon ausgehen, dass er nicht benutzt wird, würde man ihn schließlich kaum bauen.

Wenn die Bahn den Bahnübergang beschranken sollte, müsste die Gemeinde als Straßenbaulastträger 1/3 der Kosten tragen. Ein Beschranken kostet 800.000,00 €. Der Gemeindeanteil läge folglich bei knapp 267.000,00 €. Dies wäre für die Gemeinde kaum leistbar, weshalb sie sich entweder noch stärker verschulden (und ihre finanzielle Handlungsfähigkeit ganz aufgeben) oder einer Schließung zustimmen müsste. Deshalb sagt die SPD, dass man mit dem Radweg faktisch die Schließung des Haster Kirchwegs herausfordert. Dies wollen wir nicht!

Was wir stattdessen wollen, ist eine Bedarfsampel über die B442, die den Radweg aus Richtung Hohnhorst mit dem Radweg nach Haste verbindet. Auch würde es auf diese Weise möglich, die Geschwindigkeit des Autoverkehrs auf der B442 zu senken und gleichzeitig ein Sicheres Überqueren der Straße zur Bushaltestelle zu gewährleisten. Man mag uns nun entgegenhalten, dass auch eine Ampel über die B442 Geld kosten würde. Dem entgegnen wir, dass eine solche Ampel „lediglich“ zwischen 15.000 € und 80.000 € kosten würde. Wenn wir nachweisen können, dass dort genug Verkehrsaufkommen besteht müssten die Kosten im Übrigen vom Landkreis gezahlt werden. Eben dies zu erreichen ist unser Ziel. Gehen wir es an!