Die SPD-Fraktion im Stadtrat Bad Nenndorf hat nach längerer Diskussions- und Überlegungszeit sich gegen die Sanierung des Kurhauses ausgesprochen. Die SPD-Fraktion spricht sich nach den Worten ihres Vorsitzenden Volker Busse für einen Abriss des in die Jahre gekommenen Kurhauses aus.

(VB) Eine Sanierung des Kurhauses würde nach den vorliegenden Plänen min. 6,8 Mio. € kosten, wobei die kalkulierten Mieteinnahmen niemals eine Rentabilität erwirtschaften würden. Bei den Überlegungen innerhalb der Fraktion wurde auch berücksichtigt, dass mit einer Rückzahlung von bisher eingeplanten Fördermitteln gerechnet werden muss.

Die SPD-Fraktion spricht sich daher für einen Abriss des Kurhauses aus, wobei naturgemäß mit den bisherigen Mietern eine einvernehmliche Lösung gefunden werden muss.

Gleichzeitig spricht sich die Fraktion dafür aus, dass das stadteigene stark renovierungsbedürftige Rathaus an der Rodenberger Allee zusammen mit dem Feuerwehrgerätehaus und den beiden stadteigenen Häusern am Deisterweg veräußert werden soll. Für das Feuerwehrgerätehaus liegen diese Verkaufsabsichten bereits seit län-gerer Zeit vor, so dass die Samtgemeinde schon konkrete Überlegungen für ein neues Feuerwehrgerätehaus am Bahnhof durchführt. Ein gemeinsamer Verkauf dieses größeren Areals ermöglicht hier eine positive Entwicklung für Bad Nenndorf, so Ralph Tegtmeier, stellvertretender SPD-Stadtratsfraktionsvorsitzender.

Das Rathaus sollte daher zentral auf dem Platz des Kurhauses eingerichtet werden, wobei die Räumlichkeiten im Haus Kassel und des Schlößchens mitbenutzt werden sollten. So könnten das Trauzimmer und die Besprechungsräume zusammen mit einem Ratssaal dort integriert werden. Ein gemeinsames Bürgerbüro mit dem Servicecenter der Kur- und Tourismusgesellschaft wäre dabei nach Auffassung von Volker Busse erstrebenswert.

Nach den Plänen für eine Sanierung des Rathauses müssten hierfür mindestens 2,5 Mio. € eingeplant werden, so dass die Stadt Bad Nenndorf bzw. die Samtgemeinde in den nächsten Jahren eine Gesamtsumme von über 9 Mio. € investieren müsste. Dieses würde beide Haushalte nicht verkraften können.

Daher sollte die Samtgemeindeverwaltung in einen Neubau in zentraler Lage umziehen, wobei in dieses neue Geschäfts- und Verwaltungshaus sowohl Gastronomie als auch wieder im Erdgeschoss Läden mit einziehen. Für einen entsprechenden Neubau, der sich auch in die Innenstadtlage einfügt, würde eine geringere Summe als für die Sanierung von beiden Häusern genügen. Der Verkaufserlös des Rathausgeländes kann für die Neubauten des Feuerwehrgerätehauses und des neuen Rathauses reinvestiert werden.

Die Stadtratsfraktion der SPD ist sich bewusst, dass dieser Schritt nicht von allen Bad Nenndorfer Einwohnerinnen und Einwohnern sofort begrüßt wird, so dass sie in Kürze noch einmal zu einer öffentlichen Informationsveranstaltung einladen wird, um allen Interessierten die SPD-Überlegungen darzustellen und zu begründen zu können.