Der VW Konzern überlegt, gemeinsam mit einem Projektplaner, in Bad Nenndorf eine Montagehalle für Antriebsachsen für den neuen Elektro-Bulli ID.BUZZ zu bauen und zu betreiben. Zwei alternative Standorte werden daher derzeit geprüft und der Politik seitens des Projektplaners vorgestellt. Als Wunschvorstellung gilt der Bereich zwischen der Autobahn und der B65 im Bereich der Zufahrten zur Cecilienhöhe und Mooshütte, als Alternativstandort wird ein Gebiet an der Gehrenbreite angedacht. Es kann von ca. 250 neuen Arbeitsplätzen ausgegangen werden.

Die SPD Fraktionen im Stadt- und Samtgemeinderat haben in einer gemeinsamen Sitzung längere Zeit die Vor- und Nachteile der Ansiedlung insgesamt und an beiden Standorten diskutiert. Beide Fraktionen – so die Fraktionsvorsitzenden im Stadtrat Volker Busse und im Samtgemeinderat Ingo Knieper – haben sich jeweils mit großer Mehrheit dafür ausgesprochen, die (Vor-)Planungen zu unterstützen. Für Bad Nenndorf und für die Samtgemeinde bietet sich nach Auffassungen der Fraktionen eine einmalige Chance, sinnvoll Zukunftstechnologien und Wirtschaftskraft zu verbinden.

Die Ansiedlungsalternativen an beide Standorte haben sowohl Vor- als auch Nachteile. Das Grundstück an der B65 liegt im Landschaftsschutzgebiet und die angedachte Halle würde die Aussicht von der Buchenallee auf den Deister beeinträchtigen. Dennoch würde sich der Baukörper hier aufgrund der Hanglage besser in die natürlichen Gegebenheiten einfügen als an der Gehrenbreite. Durch einen dann zu bauenden Lärmschutzwall wären die Bewohner an der Landwehr vor dem bereits vorhandenen Lärm durch die beiden Hauptverkehrswege besser geschützt als bisher.

Der Verkehr von der Autobahn zu den neuen Montagehallen müsste bei einem Standort an der Gehrenbreite über die B442 an Wohnbebauung und mehreren Kreuzungen vorbeigeleitet werden und wäre daher gegenüber einem Standort an der B65 störender. Der Standort Gehrenbreite könnte aufgrund der bereits vorhanden Planungen schneller und einfacher umgesetzt werden als an der B65. Bevor eine endgültige Entscheidung getroffen werden kann, müssen zunächst auch noch weitere geophysikalische Untersuchungen abgeschlossen und ausgewertet werden. Auch wenn die SPD-Fraktionen dem Gesamtvorhaben grundsätzlich positiv gegenüberstehen, werden sie bei den jetzt angehenden Planungen darauf achten, dass Ökologie und Wirtschaftskraft angemessen abgewogen werden.