Wer braucht eigentlich die LaGa?
Wenn man sich in Nenndorf umhört, stößt man immer wieder auf eine gewisse Skepsis gegenüber der Landesgartenschau 2026 (LaGa). Die häufige Frage lautet: Warum wird für die LaGa soviel Geld ausgegeben? Einige sehen eine halbjährliche Veranstaltung dieser Art aus der Zeit gefallen. Andere befürchten, es blieben nur Ruinen und Schulden zurück.
Die meisten Menschen sind recht überrascht, wenn sie die Zusammenhänge näher erklärt bekommen: Die Stadt hat mit der Übernahme der Liegenschaften des Staatsbades vom Land 2001 eine beachtliche Verantwortung übertragen bekommen. Etliche Gebäude wurden in den zu-rückliegenden Jahren bereits mit großem Aufwand saniert. Auch die innenstadtnahen Teile des Kurparks wurden angefasst. Zur Finanzierung gab es nicht nur Fördermittel, sondern auch nennenswerte Eigenmittel der Stadt wurden aufgewandt. Nun ist klar, dass auch der Kurpark, der vor mehr als 200 Jahren als englischer Landschaftspark angelegt wurde, einer Generalüberholung im historischen Stil bedarf. Dieser Aufgabe kann die Stadt Bad Nenndorf nicht allein mit Eigenmitteln gerecht werden. Wer sich mit kommunalen Finanzen beschäftigt, weiß um die Bedeutung von Fördermitteln von EU, Bund und Land sowie weiteren Geldgebern für die verschiedenen kommunalen Projekte. Und so ist es auch bei der Sanierung des Kurparks. Hierfür bietet die LaGa genau den richtigen Rahmen.
Nach einer ersten Machbarkeitsstudie und dem folgenden Durchführungswettbewerb mit diversen Planungsbüros hat ein Siegerentwurf das Rennen gemacht. Danach soll der Kur-park in seiner Grundsubstanz als Landschaftspark weitgehend erhalten und sinnvoll ergänzt werden. Zur LaGa wird das gesamte Areal dann in neuem Glanz nach historischem Vorbild erstrahlen.
Es geht bei der LaGa also darum, den Kurpark zu erhalten und der 2001 vom Land übernommenen Verantwortung gerecht zu werden.
Für die Baumaßnahmen sind insgesamt Investitionen in Höhe von 33 Mio. EUR vorgesehen. Davon wendet die Stadt einen Eigenanteil von 11 Mio. EUR auf - verteilt über vier Jahre. Die restlichen 22 Mio. EUR fließen aus diversen Fördertöpfen. Sie wären in dieser Größenordnung ohne die LaGa niemals in unseren Kurort geflossen.
Neben diesem finanziellen Vorteil für Maßnahmen, die die Stadt ohnehin hätte angehen müssen, bleiben zwei für Bad Nenndorf ganz wesentliche Effekte, die nachhaltig wirken: Die Veranstaltung in 2026 wird einen erheblichen Einfluss als wirtschaftsfördernde Maßnahme für die Stadt mit sich bringen. Die regionale und überregionale Werbung für unseren Kurort wird im Sinne des Stadtmarketings eine einmalige Gelegenheit sein, für touristische Belebung zu sorgen. Bereits heute fließen erste private Investitionen in die Stadt, die gerade im Hinblick auf die touristische Belebung der Stadt durch die LaGa erfolgen und sonst wohl kaum getätigt würden.
Der zweite Effekt ist die nach-haltige Stadtentwicklung, die aufgrund der städtebaulichen Veränderungen und Wiederherstellungen eine besondere Wirkung auf das Stadtbild haben wird. Der neue Zaun um den Sonnengarten und entlang der Parkstraße mit dem neuen Entreé zur Kurpromenade am Haus Kassel vermitteln nur einen ersten Eindruck auf das was an städtebaulichen Verbesserungen noch kommt.
Zusammengefasst wird man also festhalten müssen, dass die LaGa uns allen hilft, den Kurort mit nennenswerten Förder-mitteln so nachhaltig aufzuwerten wie es ohne die Veranstaltung nicht möglich wäre. Die Stadt wird einen großen Entwicklungsschub erhalten.