Die Berlin Schule in Bad Nenndorf platzt aus allen Nähten. Aufgrund der seit Jahren steigenden Einwohnerzahlen und insbesondere des Zuzugs junger Familien in die Stadt Bad Nenndorf sind die Schülerzahlen an der Grundschule stetig gestiegen. Inzwischen sind die Klassenräume im Schulgebäude vollständig belegt und es mussten bereits Schulcontainer angeschafft werden, um weitere Klassen unterbringen zu können.

Aber nicht nur der Platzbedarf stellt in dem Schulgebäude ein Problem dar. Die Berlin Schule, in den 60er Jahren als „Volksschule“ gebaut, ist auf das klassische Schulmodell in den Vormittagsstunden ausgelegt. Abgesehen von dem Umstand, dass vieles in dem Gebäude auch heute noch den Charme vergangener Tage verkörpert, bietet das Schulgebäude keine aus-reichenden Möglichkeiten, um pädagogisch ansprechende Konzepte für eine nachschulische Betreuung mit einem ausgewogenen Verhältnis aus Unterricht und Freizeitangeboten realisieren zu können.

Vor diesem Hintergrund hat die SPD bereits vor 5 Jahren zugestimmt, das sich neben der Grundschule befindende und leer-stehende, zuvor vom Landkreis Schaumburg als Orientierungsstufe und Förderschule genutzte Schulgebäude zu übernehmen und für Schulklassen sowie die Ganztagsschule zu nutzen. Allerdings kann auch die Nutzung dieses Gebäudes nur eine Übergangslösung darstellen, da auch hier Aspekte wie Barrierefreiheit, Digitalisierung oder eine räumliche Flexibilität nicht gegeben sind.

Nachdem im Frühjahr 2021 eine Modernisierungsuntersuchung für eine generelle Ertüchtigung der Berlin-Schule bei gleich-zeitiger Schaffung weiterer Klassenräume vorgestellt worden ist, hat sich die SPD sehr schnell dazu bekannt, von einer Sanierung des bestehenden Schulgebäudes als „Fass ohne Boden“ abzusehen und stattdessen einen Schulneubau voranzutreiben. Wenngleich der Neubau einer Schule erhebliche finanzielle Mittel binden wird, ist dieses Projekt aus Sicht der SPD alternativ-los, um den Kindern im Schulbezirk Bad Nenndorf eine moderne und kindgerechte Pädagogik bieten zu können und die Erfüllung des 2026 eintretenden Rechtsanspruchs auf eine Betreuung in der Ganztagsschule umfassend und nachhaltig gewährleisten zu können.

Fraktionssprecher Ingo-Thomas Knieper sagt dazu: „Die Zeiten, in denen Kinder mittags aus der Schule nach Hause gehen, sind vorbei. Die Ganztagsschule ist neben dem Ausbau der Kindertagesstätten ein notwendiges Angebot für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf vieler Eltern und Erziehungsberechtigten. Dafür braucht es ein modernes, freundliches Schulgebäude, das sowohl Unterrichtsqualität, Mittagessen in angemessener Atmosphäre, als auch ansprechende Freizeitangebote in sich vereint“.

Um dabei die Bedürfnisse aller Beteiligten, insbesondere der Lehrerinnen und Lehrer sowie der Kinder, zu berücksichtigen, hat die SPD frühzeitig die Bildung einer „Arbeitsgruppe Bildungscampus“ beantragt, um den Bedarf für das neue Schulgebäude in Begleitung eines Fachbüros gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus der Lehrerschaft sowie den Elternvertreterinnen und -vertretern zu definieren.

Die SPD ist sehr glücklich über das in diesem Prozess entstandene zukunftsorientierte „Lernhauskonzept“, für das zwischenzeitig mit breiter Zustimmung der SPD der Weg freigemacht wurde.
Die Samtgemeindeverwaltung wurde beauftragt, mit fachlicher Begleitung nunmehr eine konkrete Leistungsbeschreibung für das Schulgebäude zu erstellen, auf deren Grundlage in den kommen-den Monaten Architekturbüros Entwürfe erstellen und präsentieren werden.

Nach dem aktuellen Zeitplan soll mit dem Bau nach Abschluss aller vorbereitenden Maßnahmen 2026 begonnen werden. Im Herbst 2027 könnte dann auf dem Grundstück des ehemaligen „kleinen Gymnasiums“ das neue Schulgebäude in Betrieb genommen werden.

Zum Angebot der neuen Grundschule wird dann auch eine Schulsporthalle auf dem Schulgelände gehören. Hier steht die SPD aktuell noch mit den anderen Fraktionen des Rates und der Verwaltung im Austausch, welche Größe und Konzeption der Halle zugrunde liegen soll. Nach der Vorstellung der SPD sollte die Sporthalle auch geeignet sein, darin größere Schulveranstaltungen wie Schulfeste, Einschulung, etc. durchführen zu können. Im Idealfall könnte zudem mit den örtlichen Vereinen kooperiert werden und in den Abendstunden die Halle auch für den Vereinssport genutzt werden. Hierfür gilt es aber noch weitere Fragen zu Finanzierung, Flächenbedarf und weiteren Themen zu klären.

Wenngleich aufgrund des erheblichen Handlungsbedarfs am Standort Bad Nenndorf der Fokus auf die Berlin-Schule gerichtet ist, ist sich die SPD selbstverständlich auch ihrer Verantwortung für die Schülerinnen und Schüler am Schulstandort Haste bewusst. Zwar ist in Haste vor einigen Jahren bereits ein Anbau mit einer Mensa, einem Werkraum und ein Umbau des Verwaltungstrakts erfolgt. Dennoch wird im Hinblick auf die steigende Nachfrage an der nachschulischen Betreuung auch in Haste Optimierungsbedarf bestehen. Hier wird sich die SPD dafür einsetzen, dass mit der Schulleitung Gespräche aufgenommen werden und auch in den Schulstandort Haste investiert wird.