„Deutschland plant den Atomausstieg - Bad Nenndorf wehrt sich“, so könnte die Schlagzeile zur letzten Sitzung des Stadtrates Bad Nenndorf lauten. Die SPD-Stadtratsfraktion hatte beantragt, dass Bad Nenndorf für seine städtischen Gebäude und für seine Straßenbeleuchtung auf den Bezug von Atomstrom verzichtet.

„Der Stadtrat Bad Nenndorf beschließt, zum nächstmöglichen Zeitpunkt die Energieversorgung seiner stadteigenen Gebäude und Einrichtungen vollständig auf die Belieferung mit Strom umzustellen, der nicht aus Atomkraftwerken stammt,“ so der Antrag im Wortlaut, der auch einen Aufruf an alle Bad Nenndorferinnen und Bad Nenndorfer beinhaltete, sich diesem Beschluss anzuschließen.

Nach Angaben von Volker Busse, Fraktionssprecher der örtlichen SPD-Fraktion, hätte die Mehrbelastung für den Stadthaushalt durch diesen Beschluss jährlich nur etwa 3.000 Euro betragen. Diese Mehrkosten wären vertretbar gewesen um als gutes Beispiel für die Einwohnerinnen und Einwohnern den Ausstieg aus der Atomenergie vor zu leben.

Aber: die anderen Parteien im Stadtrat verhinderten diesen Beschluss und setzen weiterhin auf Atomenergie für Bad Nenndorf. Auch wenn der Stadtrat diesen Beschluss verhinderte, ist es wichtig und sinnvoll, dass bereits jetzt der langsame Ausstieg auf allen Ebenen durchgeführt wird, damit möglichst schon vor dem endgültigen Ende der Kernenergie in Deutschland auf Atomstrom verzichtet werden kann.