Bad Nenndorf wird als eine der ersten von 45 Städten in Deutschland mit VDSL ausgestattet. Dies haben Telekom-Mitarbeiter dem Bauausschuss berichtet. Bei VDSL (Very High Speed Digital Subscriber Line) ist eine Datenübertragung von zunächst 50 Megabit pro Sekunde, später sogar 100 Megabit pro Sekunde möglich.

(gus). Derzeit sind in normalen DSL-Ausbaugebieten maximal 16 Megabit pro Sekunde zu erzielen, in Bad Nenndorf noch weniger. In den Stadtteilen Horsten und Waltringhausen sowie im Gewerbegebiet Rotrehre liegen die Wert teils unter einem Megabit.

Die neue Vectoring-Technik macht es nach Worten von Telekom-Mitarbeiter Uwe Ingenhaag beispielsweise möglich, per Internet 3D-Fernsehen zu schauen. Allerdings grenzte er auf Nachfrage Detlef Wackerhahns ein, die 50 Megabit seien nur innerhalb von etwa 500 Metern Distanz zu den Verteilerstationen verfügbar, mit zunehmender Entfernung nehme die Bandbreite ab. Die Telekom muss für das VDSL-Netz 16 Kilometer Glasfaserkabel verlegen. Die Hauptverteilerstelle befindet sich im unteren Bereich der Rodenberger Allee, hinzu kommen 21 Verzweigerpunkte.

Sobald das Wetter es zulässt, will die Telekom mit den Arbeiten beginnen. Dabei müssen auch Verteilergehäuse ausgetauscht werden. Zum Jahresende soll das Projekt abgeschlossen sein, so Ingenhaag. Neue Verzweiger sind nicht geplant, sollten dennoch welche nötig werden, bekomme die Stadt entsprechende Informationen. Die Telekom investiert eine Million Euro in den Ausbau.

Ralph Tegtmeier (SPD) erkundigte sich, ob die ohnehin geplanten Sanierungen innerhalb der Stadt genutzt werden können, um gleichzeitig die Arbeiten der Telekom vorzunehmen. Bernd Hothan wies außerdem darauf hin, dass einige Straßen und Fußwege frisch saniert sind. Stadtdirektor Bernd Reese sagte, eine enge Abstimmung zwischen Bauamt und Telekom ist nötig. Reese ergänzte, dass auch die Nordgemeinden entsprechend ausgestattet werden sollen. In Suthfeld steht in Kürze ein Informationstermin an, Teile Hohnhorsts verfügen bereits über das Turbo-Internet. Riepen bleibt außen vor, weil dort ein anderes Vorwahl-Netz genutzt wird.

Frank Steen (WGN) wies darauf hin, dass Kabel Deutschland in Bereichen, in denen die Telekom bisher nicht zu Ausbau-Maßnahmen bereit war, derzeit höhere Datenbandbreiten anbietet als der Netzbetreiber. Steen fragte nach einer verbraucherfreundlichen Kooperation beider Unternehmen, wenn Kabel-Deutschland-Kunden nun VDSL-Verträge bei der Telekom abschließen möchten. Ingenhaag lehnte ab und erklärte, dass die Telekom ihr Netz auch anderen Anbietern zugänglich mache, Kabel Deutschland lasse dies nicht zu.

sn-online.de vom 14.02.2013