Radfahrstreifen ja oder nein? Diese Frage hat eine umfangreiche Diskussion um die Sanierung von Horster Straße/ Hauptstraße im Bauausschuss bestimmt. An der nördlichen Seite müsste eine solche Spur abschnittsweise unterbrochen werden. Die Mehrheit befürwortete daher den Wegfall der Streifen, ein Beschlussvorschlag wurde allerdings nicht formuliert.

(gus). Zur optischen Aufwertung der nicht eben hübschen Straße eignen sich vor allem „Bäume, Bäume, Bäume“, so Planer Rainer Hobigk. Im Grundsatz bestehen zwei Planungsvarianten. Die eine davon sieht ausschließlich Bäume auf öffentlichen Flächen, zwei Radspuren und zwölf Parkplätze weniger als jetzt vor. Nach der zweiten Variante müssten manche Anlieger gefragt werden, ob sie auch Bäume auf ihren Grundstücken dulden, dann wären 31 statt jetzt 30 Auto-Stellflächen drin. Die Fahrradspuren fehlen in dem Entwurf, die Zahl der neuen Bäume steigt von 25 auf 34.

Hobigk tendierte zur Variante mit Bäumen auch auf Privatgelände und ohne Radspuren, weil dann nicht nur mehr, sondern auch größere Gewächse möglich wären. Nach beiden Vorschlägen sollen die Bürgersteige breiter ausfallen, die Fahrbahn soll schmaler werden. Hobigk nannte das Richtmaß von zwei Metern für die Gehwege.

Die Variante ohne Radstreifen sieht auch eine Verschwenkung und drei große Bäume im Gabelungsbereich am Hotel „Tallymann“ vor, um den Blick in die Haster Straße zu verstellen. Dies soll die gewollte Verkehrsführung unterstreichen, wonach Autofahrer entlang der Klinik Niedersachen zur Bundesstraße 442 geleitet werden.

Friedrich Varwig (SPD) sprach sich dagegen aus, unterbrochene Radspuren auftragen zu lassen. Frank Steen (WGN) sagte, er sei auch für die größere Lösung, doch er wies auf möglichen Protest hin, wenn die Fahrradspuren wegfallen. Volker Busse (SPD) sprach sich ebenso für das Streichen der Radspuren aus wie Heinrich Steding (CDU). So wünschenswert die Radfahrstreifen seien, so schlecht seien diese zu realisieren. Stadtdirektor Bernd Reese plädierte neben anderen für die Streifen, denn auch an der Rodenberger Allee gebe es Unterbrechungen, die zu keinen Problemen führten.

Cornelia Jäger (CDU) hob hervor, dass keine Zeitnot besteht und das Thema nicht im Schnellverfahren durchgepaukt werden muss. Ihre Fraktion habe keine Zeit gehabt, das Thema eingehend zu diskutieren. Aus SPD-Reihen hieß es, dass dort eine vorherige Abstimmung erfolgte. Varwig: „Aber ich will hier nicht angeben.“ Ausschussvorsitzender Ralph Tegtmeier (SPD) ließ im Konsens mit dem Ausschuss nicht abstimmen. Die vorgetragenen Argumente der Politiker sollen in die Entwurfsplanung einbezogen und diese anschließend wieder vorgelegt werden.

sn-online.de vom 13.02.2013