„Es gibt keinen besseren Ort in meinem Wahlkreis“, hat die Grünen-Abgeordnete Katja Keul bei der offiziellen Eröffnung der Wanderausstellung des Deutschen Bundestags im Gymnasium Bad Nenndorf (GBN) gesagt. Bis zum 31. Mai können sich Schüler und Gäste dort über die Arbeit des Parlaments informieren.

Von Kirsten Elschner

Keul hatte die Ausstellung nach Bad Nenndorf geholt. Nirgendwo anders im Wahlkreis erlebe sie das Engagement der Bürger, „dem braunen Spektakel“ ein Ende zu setzen, so stark wie in Bad Nenndorf. Hier setze man sich für Demokratie ein. „Und die Geschichte lehrt uns, dass Demokratie nicht einfach ein Zustand ist“, sondern gelebt werden müsse, machte sie mit Blick auf die Machtergreifung der Nationalsozialisten vor rund 80 Jahren deutlich. Damals habe es nicht genug Menschen gegeben, die die Demokratie verteidigt hätten. „Wir haben daraus gelernt: Wir brauchen wehrhafte Bürger.“ Umso wichtiger sei für sie die niedersächsische Antifa und der Einsatz der Bad Nenndorfer gegen Rechtsextremismus. „Selbst denken ist oft unglaublich anstrengend, aber es hilft, im Leben unabhängig zu bleiben“, appellierte sie an die Schüler, sich einzumischen und kritisch zu sein. Die Ausstellung solle ihnen Einblicke in die manchmal auch sehr komplizierte Arbeit des Parlaments geben.

Diesen Gedanken unterstützte auch der Bundestagsabgeordnete Sebastian Edathy (SPD), der ebenfalls zur Eröffnung gekommen war. „In der Demokratie muss jeder aufs Spielfeld“, sagte er. Man dürfe nicht einfach zuschauen, sondern müsse sich täglich für die Grundwerte der Demokratie einsetzen und auch mal widersprechen, wenn es nötig ist.

Einblicke in die teils komplexe Arbeitsweise des Parlaments bieten während der Ausstellung etwa 20 Schautafeln über Aufgaben und Arbeitsweisen des Parlaments sowie Filme und weitere multimediale Anwendungen.

Die Ausstellung ist zugleich der Auftakt für die Projekttage „Pro Demokratie“, erklärte Schulleiterin Irmtraud Gratza-Lüthen. Die Grundwerte der Demokratie zu lehren, sei eine wichtige Aufgabe der Schule.

Interessierte können sich für Führungen bei den beiden Honorarkräften des Bundestags, Klaus-Ulrich Heukamp, Telefon (0171) 4716207, und Albrecht Eggert, Telefon (0176) 10043063, melden. Weitere Informationen gibt es unter Telefon (030) 22739182.

sn-online.de vom 28.05.2013