Worten sollen im Miegel-Diskurs Taten folgen – deshalb haben die Jusos der Samtgemeinde Nenndorf im Internet auf der Plattform „openpetition.de“ eine Petition mit dem Ziel erstellt, innerhalb von vier Wochen mindestens 500 Unterstützer zu finden, die sich für einen kritischeren Umgang mit Agnes Miegel aussprechen.

In der Petition, die an den Rat der Stadt Bad Nenndorf gerichtet ist, nennen die Jungsozialen zudem drei Forderungen: Einstellung der mit städtischem Geld finanzierten Miegel-Grabpflege, Entfernung des Denkmals aus dem Kurpark und die Umbenennung des Agnes-Miegel-Platzes. Die anhaltende Diskussion um die einstige Ehrenbürgerin der Kurstadt verfolgen die Jusos Nenndorf „mit Fassungslosigkeit“, wie die Gruppierung in einer Pressemitteilung erklärt.

„Es ist einfach nur grotesk und lächerlich, wie sich die Agnes-Miegel-Gesellschaft in der Debatte verhält“, meint Dennis Grages, Juso aus Hohnhorst. „Anstatt Sachargumente zu bringen, kommen von diesem sogenannten Pressesprecher hauptsächlich Beleidigungen. Es fällt daher sehr schwer, die Agnes-Miegel-Gesellschaft ernst zu nehmen“, heißt es weiter.
Zudem wundern sich die Jungsozialen, wie stark historische Fakten verdreht werden und die Miegel-Gesellschaft „scheinbar sogar noch versucht, aus Agnes Miegel eine Heilige zu machen“. Ein kritischer Umgang mit dem Thema sehe anders aus.
„Da bisher kein vernünftiger Dialog mit der Agnes-Miegel-Gesellschaft möglich war und auch die Bad Nenndorfer Politik mit Ausnahme der SPD eher verhalten auf die Diskussion reagiert hat, haben sich die Jusos dazu entschlossen sich noch aktiver einzumischen“, schreibt die Gruppe. Die Konsequenz sei die Online-Petition.

„Wir hoffen, dass wir dem Stadtrat von Bad Nenndorf durch diese Aktion den notwendigen Denkanstoß geben und ihn zum Handeln bewegen können“, so Juso-Sprecher Grages. Und: „Sollte auch darauf keine Reaktion erfolgen, werden wir weitermachen – notfalls von Haustür zu Haustür gehen und Unterschriften sammeln. Es muss nun endlich Schluss damit sein, einer glühenden Anhängerin des Nationalsozialismus ein Denkmal zu setzen.“

Die Petition der Jusos ist im Internet zu finden. Sie kann auch direkt auf der Seite unterzeichnet werden. Ein Facebook-Seite zum Miegel-Diskurs haben die Jusos ebenfalls eingerichtet. gus

sn-online.de vom 28.05.2013

Online-Petition "Für einen kritischen Umgang mit Agnes Miegel"

Facebook-Seite "Für einen kritischen Umgang mit Agnes Miegel"