Planungs- und Umweltausschuss der Samtgemeinde berät über Rathaus-Umzug

(kcg). In Sachen Kurhaus tut sich etwas. Der Planungs- und Umweltausschuss der Samtgemeinde beschäftigt sich am heutigen Dienstag in seiner öffentlichen Sitzung mit dem Vorschlag der SPD, die Verwaltung von Stadt und Samtgemeinde im Kurhaus und im Haus Kassel unterzubringen. Eine Anfang des Jahres in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie liegt inzwischen vor und soll den Politikern und interessierten Zuhörern präsentiert werden. Beginn der Sitzung im Rathaus an der Rodenberger Allee ist um 19 Uhr.

Die Untersuchung des Barsinghäuser Architekturbüros pm besagt, dass sowohl Verwaltung als auch Kur- und Tourismusgesellschaft (KurT) flächenmäßig im Kurhaus und im Haus Kassel untergebracht werden könnten. Die Gesamtkosten für das Projekt bezifferten die Architekten mit rund 8,3 Millionen Euro – darin enthalten sind die Kosten für die ohnehin notwendige Modernisierung des maroden Kurhauses in Höhe von mehr als fünf Millionen Euro.

Weiteres Ergebnis der Kostenaufstellung: Samtgemeinde und KurT müssten bei den laufenden Kosten mit Mehrausgaben in Höhe von 230 000 Euro (Verwaltung) und 38 400 Euro (KurT) unter anderem für Kredittilgungen und Mietzahlungen rechnen. Über die Höhe der Einnahmen aus einem Verkauf von Gebäuden und Grundstück an der Rodenberger Allee gibt es nach Auskunft von Hauptamtsleiter Heinrich Bremer noch keine Angaben. Bremer geht aber davon aus, dass wegen der unverändert großen Nachfrage nach Baugrundstücken in der Innenstadt das Areal gut zu vermarkten wäre.

Obwohl die Ergebnisse der Studie zu einem Umzug der Verwaltung nun vorliegen – eine schnelle Entscheidung zur Zukunft des Kurhauses ist noch nicht in Sicht. Offene Fragen bestehen in Sachen Bezuschussung der Sanierung mit Mitteln aus der Städtebauförderung. So haben laut Sitzungsvorlage Gespräche mit dem Sozialministerium und der NBank ergeben, dass die Stadt Bad Nenndorf einen „erheblichen Wertausgleich“ ins Sanierungsvermögen einzahlen muss, sollten generell Fördermittel für das Kurhaus in Anspruch genommen werden. Das gilt nach Auskunft Bremers sowohl für die gewerbliche als auch öffentliche Nutzung der Immobilie gleichermaßen.

Auch der von der CDU ins Spiel gebrachte Abriss des Gebäudes ist noch nicht vom Tisch: In einer gemeinsamen Sitzung des Bad Nenndorfer Verwaltungsausschusses und des Samtgemeindeausschusses am vergangenen Donnerstag haben sich Bremer zufolge die Politiker darauf verständigt, dass die Verwaltung die Kosten für einen Abriss des Kurhauses samt Neubau eines Verwaltungsgebäudes ermitteln soll. Geprüft werden soll ebenfalls, welche Kosten für die Modernisierung des Rathauses an der Rodenberger Allee anfallen würden.

sn-online.de vom 05.06.2012